Irakische Rhapsodie, Arabisch
اعجام
Sinan Antoon/ Irak
In der Direktion der Staatssicherheit wird ein Manuskript gefunden, das ein Gefängnisinsasse in einer schwer entzifferbaren Schrift verfasst hat. Ein Parteigenosse erhält den Auftrag, den verdächtigen Text lesbar zu machen. Lange hat Furat, der Verfasser des Manuskripts, Anglistikstudent und angehender Schriftsteller, gezögert, bevor er die weissen Blätter, die ihm ein Mitinsasse heimlich zugesteckt hatte, zu füllen begann. Ein gefährliches Unterfangen. Das Land befindet sich im Krieg, das totalitäre Regime, an dessen Spitze der "Grösste Führer aller Zeiten" steht, duldet keinerlei Abweichung. Im Gefängnis ist Furat Folter und Demütigungen ausgesetzt. Die weissen Blätter geben ihm ein Stück Freiheit zurück.
In faszinierendem Wechsel zwischen Erinnerung und Gegenwart, Angst- und Wunschträumen schildert der junge Mann das Leben der Studenten mit seinen abstrusen Verordnungen und Verboten, der permanenten Überwachung und Indoktrination durch die "baathistische Absurditätspartei", den aufgezwungenen Massenveranstaltungen, aber auch die glücklichen Momente mit seiner Geliebten Aridsch und seiner Grossmutter – zwei nicht konformen Frauen, die ganz entscheidend zu seinem Durchhalten beitragen.
136 Seiten, Brosch.